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A) Deutschsprachige Module/German Section

2. Artikel+Materialien zu Musik transkulturell erfahren

 

 

Volker Schütz

Artikel (pdf)

Werner Englert

Artikel (pdf)

Andras Varsanyi

Artikel+Audio-Files (zip)

Tamara Kurz

Artikel+Audio-File (zip)

Martina Claus-Bachmann

Artikel+Audio-Files (zip)

Carola Schormann

Artikel (pdf)

 


Die Einzelaufsätze einschließlich des multimedialen Materials stehen anstelle der nicht mehr

bestellbaren Gesamtversion zum sofortigen Download bereit (s.o.):

Diese Publikation (55 Seiten/DIN A4+Audio-CD) geht zurück auf eine Tagung im Frühjahr 1996, die
Tage transkultureller Musikerziehung an der Universität Bamberg, auf der versucht wurde, die nicht immer in einem Resonanzverhältnis zueinander stehenden Diskurse von Musikethnologie und Musikpädagogik nach Verbindungsmöglichkeiten abzufragen.
Die hintergründigen Leitfragen waren:
 
1. Welche Denkansätze, empirisch-analytischen Methoden und systematisierten Ergebnisse musikethnologischer Forschung haben pädagogisch-funktionale Relevanz?
 
2. Wo und wie kann sich der verantwortungsbewusste Musikpädagoge einen der europäischen Wissenschaftstradition verpflichteten Zugang verschaffen zum Erfahrungsspektrum fremder Musikkulturen jenseits von ignoranten, kultur-imperialistischen Eklektizismen, globalisiert-reduktionistischen World-Music-Kürzeln und uniform-universalistischem Esoterik-Folklorismus?
 
3. Welche Anschlüsse im basalen Lehrer-Schüler Diskurs versprechen Erfolg beim Verringern kultureller Erfahrungsdefizite und beim Erschließen musikkulturell begründeter sonischer Ordnungen?

Artikel+Materialien zu Musik transkulturell erfahren

(click on title=kostenloser Download des Vorworts und Inhaltsverzeichnisses):

 

Den Ausgangspunkt für die Beantwortung dieser Fragestellungen bieten, ausgehend von subjektiven Anschlussmöglichkeiten nicht ethnologisch Vorgebildeter, die Überlegungen von Volker Schütz hinsichtlich der grundsätzlich transkulturellen Verfassung unserer Gesellschaft. Dabei wird das Phänomen der Transkulturalität durchaus als Chance verstanden, Bewusstsein zu gewinnen für Fragestellungen bezüglich eigener und fremder kultureller Identität und eine neue Reflektionsebene zu erreichen durch bewußteren Umgang mit pluralen Identitäten. Wie kann der Musikpädagoge pragmatisch damit umgehen? Diese Frage beantworten die im zweiten Teil vorgestellten Konzepte, die auf der Tagung als praktische Workshops vorgestellt und erprobt wurden, von Referenten, die für sich bereits erfolgreich Wege gefunden haben, ihre eigene trans- oder plurikulturelle Identität in Beziehung zur Schüler-Realität zu bringen. Dabei nimmt die hier gewählte Einteilung jeweils Bezug auf die Schülergruppe, die als Adressat des Unterrichtsangebots erreicht werden soll, also z. B. die gesamte Klasse, eine Arbeitsgemeinschaft oder differenzierte Kleingruppen innerhalb der Klasse. Alle vorgestellten Modelle weisen hinsichtlich der Schüleraktivität rezeptive und/oder reproduktive Anteile auf bis hin zur Anregung kreativer Produktivität.

Volker Schütz;

 

Artikel allein

 

 

Werner Englerts Modell Hit me with your Rhythm-Stick hat seinen Ursprung in einer philippinischen Kampftechnik. Stock-Kampftechniken sind in vielen asiatischen Kulturen wesentliche Bestandteile von Kampfkunst und gingen in ihrer dramatisch-ästhetischen Ausdruckskraft als stilistisches Mittel in zahlreiche Opern- bzw. Theaterformen, in stilisierter Form auch in Tänze des ost- bzw. südostasiatischen Raumes ein. Erwähnt seien hier als Beispiele nur die Kampftechniken in den chinesischen Opernformen oder im Lenong-Theater der indonesischen Hauptstadt Jakarta. Viele dieser Techniken werden bereits in westlichen Studios gelehrt und sind den Schülern z. B. aus Kung-Fu-Filmen mit Bruce Lee bekannt. In den letzten Jahren traten auch immer wieder in größeren Sporthallen staatliche chinesische Show-Ensembles auf und führten spektakuläre Stock-Kampftechniken vor. Das musikpädagogische Element an dem hier vorgestellten Modell liegt im kreativen Transfer der Bewegungsmuster des Stock-Kampfes auf körperlich erfahrbar gemachte Rhythmusabläufe - ein Modell echter Transkulturalität und eine erfolgreiche Idee des Pädagogen Englert, die kulturelle Vertiefung in viele Richtungen offen lässt.

Werner Englert

 

 

Artikel allein

András Varsányis Darstellung der balinesischen Gamelan-Kultur ist nicht nur eine eindrucksvolle musikethnologische Studie aus erster Hand, sondern auch ein umfangreiches kulturerschließendes Modell, welches aufgrund seiner komplexen Struktur zunächst eher rezeptiv bzw. in Teilen reproduktiv angelegt sein muss. Da nur bei ganz wenigen Schülern Anschlüsse vorhanden sein werden, geht es zunächst einmalum "instruktiv erworbenes Hörwissen" (Antholz), faszinierend in seiner Exotik und verzaubernd in seiner fremdartigen Klangausstrahlung, zwei Aspekte, die durchaus per se dazu angetan sein können, Schüler aus ihrer Alltagswelt abzuholen. Die praktische Umsetzung wird jedoch nicht immer möglich sein, da für eine authentische Beschäftigung sowohl ein Gamelan-Ensemble als auch viel Zeit benötigt würden. Doch bietet sich hier eine dritte Version an: es ist für jeden Pädagogen möglich, den Autor und seine Mitarbeiter zu einer Einführung in die Schule einzuladen, entsprechend der Idee, durch Spezialisten von außen die Öffnung des Systems Schule partizipiell voranzutreiben.

Andras Varsanyi

 

 

Artikel+viele Audio-Files

Tamara Kurz verkörpert in ihrer Person plurikulturelle Orientierung und Transkulturalität insofern, als sie selbst in verschiedenen Kulturen Tanzlehrerinnen für ihre eigene Ausbildung kontinuierlich besucht und dieses Konzept in den letzten Jahren noch dadurch erweitert hat, dass sie ihre Schülerinnen zu diesen Aufenthalten mitnimmt. Dadurch erreicht sie in der praktischen reproduktiven Umsetzung ihrer Erfahrungen  ein intensives und dichtes Maß an Authentizität, welches bei Präsentationen im Schulrahmen oder überregionalen Wettbewerben deutlich spür- und sichtbar wird und ihr mehrere Auszeichnungen eingebracht hat. Tänzerische Bewegungsabläufe sind in gedruckter Form immer schwer übertragbar. Es wird hier der Versuch unternommen, anhand von Photofolgen die einzelnen Bewegungsmuster nachvollziehbar darzustellen.

Tamara Kurz

 

 

Artikel+Audio-File

Das Modell des Erfahrungszirkels von Martina Claus-Bachmann stellt eine Weiterentwicklung des reformpädagogischen Lernzirkel-Modells dar und geht von der Überlegung aus, dass kulturelle Erfahrungen etwas Persönliches sein können, das man nicht mit der zufällig zusammengewürfelten Klassengemeinschaft zu teilen bereit ist. Hinzu kommen Erkenntnisse aus der neueren Kognitionsforschung, nach welchen sequentielles Lernen in abgetrennten Einheiten nicht der holistischen Aufnahmebereitschaft des denkenden Menschen entspricht. Deshalb wird die Konfrontation mit einem ganzheitlichen Erfahrungsspektrum, Zyklus genannt, angestrebt, das alle zu erfahrenden Aspekte in Segmenten bereithält, die von sich selbst organisierenden Kleingruppen eigendynamisch erfahren werden. Inhaltlich beschäftigt sich dieses Modell mit Musik und Buddhismus, rezeptiv durch Informationen über buddhistische Musikkulturen, gewonnen aus empirisch-analytischer Forschung, reproduktiv durch Imitation von sonischen Mustern dieser Kulturen und produktiv mit kreativ-klanglichen Experimenten, wie sie in der psychologischen Praxis bzw. der Religionspädagogik bereits praktiziert werden, ohne dass ihr kultureller Hintergrund immer bewusst bleibt.

Martina Claus-Bachmann

 

 

 

 

Artikel+Audio-Files

Informationen zur kubanischen Musikkultur, hier am Beispiel der Rumba, bietet der Beitrag von Carola Schormann, die sich zu regelmäßigen Feldforschungsaufenthalten auf dieser Karibik-Insel aufhält und eine Publikation als umfassende Einführung in dortige Musikkulturen vorbereitet. Auch sie nimmt ihre Studenten zu diesen Aufenthalten mit und so gelingt es, die Aspekte der praktisch-pädagogischen Umsetzung nie aus den Augen zu verlieren.

Carola Schormann

 

 

Artikel allein

Wenn hier nicht alle auf der Tagung vorgestellten Modelle Platz fanden, so liegt das zum einen an der quantitativ limitierten Konzeption dieser Publikation zum anderen an der Tatsache, dass zu einigen Themenbereichen bereits etliches Material vorliegt (s. Literaturliste zu musikpädagogisch relevanter Literatur im Hinblick auf afrikanische bzw. karibische Musikkulturen).

Diese Publikationen werden hier nun durch einen Sammelband ergänzt, dem es ein Anliegen ist, die drei Diskurse Wissenschaftstheorie, Lehrer-Schüler-Ebene und administrative Lehrplanforderungen einander näher zu bringen.

Für weiterreichende Informationen seien Fortbildungsangebote empfohlen bzw. eine Kontaktaufnahme im Hinblick auf ergänzende Materialien über die angegebenen Adressen.

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